SPD Bamberg-Gaustadt

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Stadt Bamberg organisiert Podiumsdiskussion „Die Würde der Frau - unantastbar?!“ mit Ministerin a.D. Renate Schmidt

Veröffentlicht am 21.11.2017 in Gleichstellung

Der Arbeitskreis „Häusliche Gewalt“ hat anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen zur Podiumsdiskussion „Die Würde der Frau – unantastbar?!“ mit der ehemaligen Familienministerin Renate Schmid in die Alte Seilerei eingeladen. Neben Schmidt diskutierten die Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Kepic, der 3. Bürgermeister der Stadt Bamberg Wolfgang Metzner, die Studentin Lena El-Laymony, die Leiterin des Frauenhauses Bamberg Ursula Weidig sowie die Richterin am Amtsgericht Bamberg und Stadträtin Dr. Ursula Redler.

Gewalt gegen Frauen hat verschiedene Formen – physische, sexuelle, psychologische und emotionale. Sie betreffen Frauen aller Altersklassen und aller sozialen Schichten. Die weltweit am häufigsten auftretende Form von Gewalt gegen Frauen ist die physische durch einen vertrauten Partner. Frauen werden geschlagen, vergewaltigt oder in anderer Weise missbraucht und gedemütigt.

Frauen, die Gewalt erleben, leiden an zahlreichen gesundheitlichen Problemen. Die Fähigkeit, am öffentlichen Leben teilzunehmen, wird stark eingeschränkt. Heike Steinbach von der Beratungsstelle für Kriminalitätsopfer bei der Kriminalpolizei Bamberg erläuterte in einem Impulsvortrag die Situation in Oberfranken: 1.788 Frauen haben im Jahr 2016 häusliche Gewalt erfahren. Wie den Opfern geholfen werden kann, darüber referierte Maria Schuster vom Weissen Ring. „Das Schlimmste ist, dass sich die Opfer in der Regel vom Staat im Stich gelassen fühlen und das öffentliche Interesse fast ausschließlich dem Täter gilt“, erklärt Schuster. Und genau hier setze der Weisse Ring an: Zunächst einmal gehe es darum, überhaupt zuzuhören, um dann individuelle Hilfsangebote aufzuzeigen.

Laut einer Studie hat jede vierte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben häusliche Gewalt erlebt. Im Jahr 2004 war es noch jede dritte Frau. In ihrem Eingangsstatement betonte die frühere Bundesfamilienministerin Renate Schmidt zwar, dass „sich vieles verbessert hat, aber noch nichts gut ist.“ Aufgabe der Politik sei es, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, wie beispielsweise die Verschärfung des Sexualstrafrechts. Doch müssten die Frauen auch mutiger werden, und ihre Interessen lautstark vertreten. „Wir Frauen dürfen nicht akzeptieren, dass noch immer ungleiche Löhne gezahlt werden, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch heute noch an mangelnden Betreuungsmöglichkeiten zu scheitern droht oder im neu gewählten Bundestag eine Partei Platz genommen hat, die mit ihrem rückwärtsgewandten Frauenbild diese lieber am heimischen Herd als in einer Chefetage sehen“, so Schmidt.

Seit 31 Jahren gibt es das Bamberger Frauenhaus. „Damals wie heute ist unser Haus zu jeder Zeit voll belegt“, berichtete die Leiterin der Einrichtung, Ursula Weidig. Das liege daran, dass Frauen in den letzten Jahren mutiger geworden seien und sich zur Wehr setzten. Die Richterin am Amtsgericht Bamberg Dr. Ursula Redler mahnte betroffene Frauen rechtliche Mittel einzulegen. „Nur wenn sie Anzeige erstatten, können wir auch dafür sorgen, dass Verbrechen bestraft werden“, so Redler. Dies bestätigte auch Gleichstellungsbeauftragte Gabriele Kepic. „In meiner täglichen Arbeit erlebe ich immer wieder, dass Frauen sich nicht trauen, sich konsequent gegen physische und psychische Gewalt zu wehren. Hier ist es die Aufgabe von uns allen, die Frauen zu bestärken und zu unterstützen.“

Der Arbeitskreis zum Thema „Häusliche Gewalt“ setzt sich zusammen aus den Gleichstellungsstellen von Stadt und Landkreis Bamberg, dem Weissen Ring, dem Sozialdienst katholischer Frauen und der Beratungsstelle für Kriminalitätsopfer bei der Kriminalpolizei Bamberg. Er hat sich zum Ziel gesetzt, mehr gesellschaftliches Bewusstsein für die fehlende Gleichstellung von Frauen durch öffentliche Veranstaltungen zum Thema „Gewalt gegenüber Frauen“ zu schaffen.

 

Foto:
(v.l.n.r.): Ursula Weidig (Leiterin Frauenhaus Bamberg), Bundesfamilienministerin a.D. Renate Schmidt, Gabriele Kepic (Gleichstellungsbeauftragte Stadt Bamberg)
Bildnachweis: © Stadtarchiv Bamberg, Laura Müller

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